4. Bergslalom Sulzthal 2011
Die Kultveranstaltung ging in die vierte Runde
Sulzthal, 3. Juli 2011, von Christian Schmidt
Am 3. Juli war es wieder mal soweit: die Veranstaltungspartner MSC Sulzthal und MSC Zellingen richteten, den inzwischen zur Kultveranstaltung avancierten, 4. ADAC Bergslalom Sulzthal 2011 aus.
Der Sulzthaler Berg gilt inzwischen als Geheimtipp für Autoslalom- und Bergrennfahrer. Kein Wunder: die einzigartige Streckenführung, auf einer relativ, für Bergrennverhältnisse, kurzen Distanz von 1700 Metern, fordert von allen Piloten, durch die teilweise sehr engen und steilen Kurven, das letzte an Konzentration und Können ab! Deshalb zog es auch dieses Jahr mehr als 130 Starter auf die Bergrennstrecke. Sämtliche Rennklassen waren durchweg gut besetzt; den Löwenanteil nahm die Gruppe H mit 45 Startern ein.
Der diesjährige Bergslalom stand auch ganz im Zeichen einiger Vater/Sohn Duelle. Während die meisten Rennsportfans die beiden Vater/Sohn-Teams Gerhard und Sven Hochwimmer, sowie Horst und Marco Egerer aus Trimberg geläufig ist, gab es gleich in der ersten Startergruppe ein kleines Duell zwischen Erich und Sebastian Keller. Vater und Sohn waren zum ersten Mal beim Bergslalom Sulzthal dabei, und kamen aus Darmstadt angereist.
Petrus meinte es nicht gut mit uns
Das Wetter präsentierte sich leider nicht von seiner besten Seite. Am Sonntagmorgen herrschte um 6:30 Uhr im Fahrerlager am Sulzthaler Sportplatz bedeckter Himmel, bei frischen 8 Grad mit teilweise heftigem Wind und ebenso starkem Dauerregen. Entsprechend gedrückt war anfangs die Stimmung unter den Fahrer und man suchte im warmen Sportheim des VfR Sulzthal erst mal Unterschlupf. Bei heißem Kaffee und Frühstück konnte man zur selben Zeit alle Formalitäten und die Anmeldung zum Rennen erledigen; der eine oder andere Plausch natürlich inklusive.
Am Start der Bergslalomstrecke selbst war der Wind kaum zu spüren, aber trotzdem mit 10 Grad relativ kalt. Da es immer wieder stark regnete, ordnete Rennleiter Bernd Seyd Regenbereifung für alle Teilnehmer an. Um 8:45 Uhr war es dann soweit: die ersten Fahrzeuge der Gruppe G rollten an den Startpavillon, um vom Safety Car-Fahrer Johannes Schmidt und Bernd Seyd auf die Einführungsrunde begleitet zu werden. Pünktlich um 9 Uhr fiel dann sprichwörtlich der Startschuss: Streckensprecher Matthias Pfister gab die Rennfreigabe von Bernd Seyd für alle hörbar weiter.
Die erste Startergruppe hatte gleich zu Beginn des Rennens mit stellenweise extrem wechselhaften Fahrbahnbedingungen zu kämpfen. Vielerorts war der Sulzthaler Berg durch langanhaltende Regenfälle extrem nass, aber auch stellenweise durch den Wind wieder sehr schnell getrocknet. Dies machte die Strecke anfangs nahezu unberechenbar. So kam es im Auslauf der Wolfkurve immer wieder zu unfreiwilligen Drehern, welche zu Verzögerungen im Rennverlauf führten. Die Ideallinie führte dazu, dass sich eine Hälfte es Wagens auf trockener Fahrbahn befand, während die Andere auf nassem Untergrund ins Rutschen kam.
Gegen Mittag kam es in der Gruppe H14 aufgrund dieses Umstandes zum einzigen „wirklichen“ Unfall: die Pilotin eines Opel verlor die Kontrolle über Ihren Rennwagen im Auslauf der Wolf Kurve und schlug mit der Vorderfront in den Hang ein. Daraufhin drehte sich der Rennwagen und traf mit dem linken Hinterrad auf die Bordsteinkante. Glücklicherweise blieb die Fahrerin unverletzt, und konnte ihren Flitzer noch aus eigener Kraft zurück zum Start befördern. Dort wurde dieser dann zum Fahrerlager verbracht.
Der restliche Rennverlauf blieb ohne weitere größere Unterbrechungen aufgrund von Unfällen oder technischen Problemen.
Für den MSC Sulzthal gingen Michael Hümpfner (Porsche 911 GT 3 RS), Jörg Müller (Opel Kadett C), Rainer Marx (Opel Kadett B), Peter Köhler (ebenfalls Opel Kadett B) und Michael Tremer (Golf V GTI) an den Start. Der MSC Zellingen war durch Patrick Orth (VW Golf GTI 16V) und Alexander Ehm (Alfa Romeo 147 GTA) vertreten. Weitere Lokalmatadoren waren Gerhard und Sven Hochwimmer (Opel Astra, Trimberg), Horst und Marco Egerer (Opel Manta B und Kadett C, Trimberg), sowie Dietmar und Patrick Seufert (Peugeot 306, Ramsthal). Aus der näheren Umgebung gingen Mario Wondra (BMW M3, Haard), Silvia Rüth (Opel Astra, Haard), Alexander Geier (Peugeot 206 GTI, Bad Kissingen), sowie Rainer und Timo Weiß (Peugeot 206 GTI, Poppenhausen) an den diesjährigen Start. Alexander Geier musste leider aufgrund eines technischen Defektes aufgeben.
Prominenter Gast am Sulzthaler Berg
Einige Tage vor dem Rennen hatte sich Norbert Handa aus Einersheim bei Kitzingen mit seinem über 600 PS starken Lancia Delta Integrale Evo 3 angekündigt. Wie versprochen kam er auch, und stand um 11:38 Uhr das erste Mal unter dem Startpavillon am Sulzthaler Berg. Norbert drehte voll auf und donnerte bei jedem Lauf mit seinem Lancia souverän den Berg hoch, zeigte dabei den Zuschauern wie ein reinrassiges Bergrennauto zu laufen vermag! Offensichtlich war der 61jährige voll in seinem Element, fand aber trotzdem genug Zeit den Fragen unseres Streckensprechers Matthias Pfister gehör zu verleihen. So verriet er, dass er voraussichtlich nächstes Jahr mit einem neuen, leichteren und leistungsstärkeren Lancia an die Berge geht.
Spaß und optischer Genuss
Ein weiterer Fahrer, welcher offensichtlich seinen Spaß am Sulzthaler Berg hatte, war an diesem Sonntag Jürgen Fechter vom MSC Rhön. Er fuhr immer und immer wieder außerhalb jeglicher Wertung innerhalb der Rennläufe mit, und pilotierte seinen knallblauen VW Golf 1 GTI. Jürgens Golf ist nicht nur optisch ein Genuss: die technischen Daten und vor allem der Sound lässt ihn aus der Masse heraus stechen: wenn Jürgen am Start war, hörte man das schon in der Nussbaumkurve.
Die Ergebnisse überraschten
Der diesjährige Gesamtsieg ging an Mario Minnichberger (VW Scirocco, Niederstaufen) mit 123,06 Sekunden. Dicht gefolgt von Siegfried Hauff (Opel Kadett C, Leutkirch/Allgäu) mit 123,25 Sekunden und Günter Fertig (Opel Kadett C Coupe, Marktheidenfeld) mit einer Zeit von 126,72 Sekunden. Als bester Teilnehmer des MSC Sulzthal kam Rainer Marx mit einer Zeit von 141,47 Sekunden auf Rang 24. Patrick Orth von unserem Partnerverein MSC Zellingen kam in der Gesamtwertung auf Rang 26, in seiner Klasse F10 fuhr er den Klassensieg ein. Hierzu gratuliert ihm der MSC Sulzthal ganz herzlich!
Resümee einer aufregenden Veranstaltung
Trotz des launischen Wetters war der diesjährige Bergslalom gut besucht: sowohl in der Hümpfner- und Nussbaumkurve fanden sich zahlreiche Besucher ein. Vor allem in der Hümpfnerkurve war kaum noch ein freier Platz zu finden. Die Besucherzahlen lagen auf Niveau der Vorjahre.
Der MSC Sulzthal und MSC Zellingen waren mit dem Verlauf des Bergslalom Sulzthal 2011 sehr zufrieden. Die Organisation, und letztendlich die Durchführung, verliefen ohne größere Probleme. Die ausschließlich positive Resonanz der Teilnehmer und Zuschauer bestätigte dies.
Wir freuen uns schon jetzt auf den 5. ADAC Bergslalom Sulzthal 2012 in bewährter Veranstaltergemeinschaft, und hoffen auch nächstes Jahr wieder auf rege Teilnahme der Fahrer, sowie auf zahlreiche Zuschauer. Wenn unser klitzekleiner Wunsch nach besserem Wetter für nächstes Jahr auch noch in Erfüllung gehen könnte, wäre es mehr als perfekt!
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